Zur weiteren Geschichte des NABU-Regionalverband Finsterwalde e.V.

Von den Anfängen des Vereins

Zunächst gab es einen NABU KV Finsterwalde (KV = Kreisverband). Mit der Bildung des Landkreises Elbe-Elster wollten sich die drei bestehenden Naturschutzverbände zu einem Verein im LK EE zusammenschließen. Das misslang, die Wege waren zu weit. Von den Anfängen des NABU Finsterwalde fehlen konkrete Überlieferungen. Es gab eine regelmäßige Zusammenkunft im Monat, an einigen Sonnabend des Jahres erfolgten Arbeitseinsätze oder Exkursionen.. Beliebt waren Exkursionen in die nähere Umgebung. Das Thema einer Zusammenkunft war vom Zufall abhängig. Es war dann vom Vorteil, wenn aktuelle Ereignisse des Naturschutzes anstanden. Doch gab es auch Zeiten, wo wir uns die Frage stellte: Was machen wir denn heute? Allmählich begannen sich bestimmte Themen wie das Vorstellen der Organismen des Jahres herauszubilden. Die Kontakte zum Biologischen Arbeitskreis in Bad Liebenwerda zu jener Zeit habe ich noch gut in Erinnerung. Leider ging die Verbindung im Laufe der Jahre verloren. Zu bestimmten Zeiten wie zur Laichwanderung der Amphibien wurde unsere Zusammenarbeit intensiver. In manchen  Jahren bauten wir an drei verschiedenen Stellen mobile "Krötenzäune" auf. Das Herzstück blieb aber über viele Jahre der Ponnsdorfer Kiesschacht. Unser damals einziges weibliche Mitglied, Conny Eiser, hatte dabei die organisatorischen Fäden in der Hand. Sie war schon damals die Initiatorin der Jugendarbeit im Verein. Zusätzlich schrieb sie als Leitungsmitglied die ersten Veranstaltungspläne nieder und gab der Vereinsarbeit System. Zur besseren Übersicht wird der nachfolgende Bericht in Zeitabschnitten gegliedert, die nach dem jeweiligen Vereinsvorsitzenden benannt sind. Einzelheiten des Vereinslebens sind wegen fehlender Aufzeichnungen in Vergessenheit geraten.

Die Zeit des Vereinsvorsitzender K.-U. Hennicke

1994 nahm ich mit dem Verein Kontakt auf. Alle  vier Jahre erfolgte eine Wahl, die vom jeweilig amtierenden Vorsitzenden angesetzt wurde. Aufzeichnungen darüber sind nicht bekannt. Tätigkeitsberichte wurden nicht gegeben, Arbeitspläne wurden nicht formuliert. Der Vorsitzende A verkünete: Da sich im Verein niemand für die verantwortungsvolle Arbeit eines Vorsitzenden finden wird, kandidiert er erneut. Somit wurde er wiedergewählt. Es war die Zeit vor der Einführung des Internets. Wir nannten uns NABU- Kreisverband. Kontakte zum Landesverband hatten wir nicht, alle Informationen aus Potsdam blieben beim Vorsitzenden stecken. Zu jener Zeit wurde ich mit drei anderen Vereinsmitgliedern vom Landrat in Naturschutzbeirat des LK EE berufen und übernahm dort den Vorsitz. Das war der erste Naturschutzbeirat in unserem Landkreis. Es war Neuland für die uNB und auch für mich. Die Zusammenarbeit mit der uNB funktionierte gut. In dieser Funktion lernte ich NABU-Mitglieder aus anderen Landkreisen kennen und nahm Einblick in deren Arbeit. Von einer Zusammenarbeit mit dem Landesverband hielt der Vorsitzende  nichts. Kontakte zu Vereinen der Nachbarkreise wurden nicht aufgenommen. Zum Besuch meiner ersten Landesdeleigiertenkonferenz in Potsdam erschien ich durch die Hintertür. Eine Delegierung hatte ich nicht, Informationen der Landesvertreterversammlungen kamen nicht bis zu uns Mitgliedern.

Im Nachhinein erhielt ich von den Mitarbeitern des Landesverbandes alle gewünschten Daten über unseren Verein und gute Ratschläge für die Vereinsarbeit. Wir waren zu jener Zeit einer der beiden NABU-Vereine im Land Brandenburg, die kein eingetragener Verein waren. Der NABU BAK Bad Liebenwerda war uns damals meilenweit voraus. Uns gingen über mehrere Jahre die vom LV einbehaltenen Teile des  Mitgliederbeitrages verloren, für deren Rückführung wir nicht die notwendigen Voraussetztungen hatten. Die Beträge waren nicht gering, da wir damals einen höheren Mitgliederbestand hatten. Das wären unsere einzigen regelmäßigen Einnahmen gewesen.

Um im Verein weiterzukommen, fanden sich einige Mitglieder zusammen, um dem Vorsitzenden Vorschläge zur Verbesserung der Vereinsarbeit zu unterbreiten. Die beinhaltete u. a. den Antrag zur Eintragung ins Vereinsregister, die Regelung der Vereinsfinanzen (die waren uns Mitgliedern nicht bekannt) und eine Konzeption zur Vereinsarbeit. Beigelegt wurden Anregungen für die nächsten Veranstaltungen. Der Vorsitzende  ignorierte die Vorschläge zur Verbandsarbeit und beachtete lediglich die Anregungen für den aktuellen Veranstaltungsplan. Meine Vereinskollegen akzeptierten das Vorgehen des Vorsitzenden. Für mich war das enttäuschend. Mein Zeit verwendete ich für den Naturschutzbeirat und für den praktischen Naturschutz, das waren die Weißstörche, der Kiesschacht Ponnsdorf mit seinen Amphibien , die Zinswiese und die Fledermäuse. Für  derartige Beschäftigungen hatte der Vorsitzende kein Faible.

Ein längst fälliger Schritt zum eingetragenen Verein

2001 wurde Dr. Thomas Spillmann- Freiwald Vereinsmitglied. Zu jene Zeit suchte die Bodenverwertungsgesellschaft des Landes einen Eigentümer für das ehemalige Hofgrundstück der abgerissenen Kleinen Mühle (Fischwasser). Als Käufer schlug er unseren Verein vor. Damit überzeugte Thomas Spillmann-Freiwald den Vereinsvorsitzenden, den bisherigen Verein in das Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht einrtagen zu lassen. Die Gründungsversammlung erfolgte noch 2001. Gewählt wurde als Vorsitzender Herr Hennicke, die für einen NABU-Verein gültige Wahlordnung wurde umgangen. Um die zu beschließende Satzung kümmerte sich Lothar Jankowiak Die Eintragung in das Vereinsregister wurde im Frühjahr 2002 vorgenommen. Jetzt durften wir uns NABU-Regionalverband Finsterwalde e.V. nennen.

Der Kauf des Mühlengrundstückes erfolgte nicht, dieses Thema fiel unter den Tisch. Die Gründe dafür sind unbekannt.
Als eingetragener Verein erhielten wir ab jetzt die einbehaltenen Mitgliedsbeiträge vom LV zurück. Das waren für unsere Arbeit  wichtige Barmittel. Mit dem Abschluss eines Patenschaftsvertrages mit  der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Projekt Grünhaus wurde dieses Geld 2004 zweckgebunden verwendet.

Mit den uns nun vom Finanzamt ausgestellten Freistellungsbescheiden hatten wir endlich Zugang zu Fördermitteln. Mit den von mir eingeworbenen Fördermitteln wurde unser Nachholebedarf beim Fledermausschutz finanziert. Das waren zwischen 2005 und 2009 etwa 20.000 € bei 6 Projekten. Sie waren  zweckgebunden einzusetzen. Der Vorstand bzw  andere Mitglieder sahen in dieser Hinsicht keinen Handlungsbedarf.

Eine Ausnahme stellte der gewählte Schatzmeister Lothar Jankowiak dar. Für die gewährten Fördermittel wurde das Vereinskonto als Durchgangskonto genutzt. Das brachte für den Schatzmeister eine gehörige Portion zusätzlicher Arbeit mit sich. Die Zusammenarbeit erfolgte bestens!

Für den Zeitraum von 2003/2004 stellte der Stellvertreter des Vorsitzenden Ingmar Landeck einen Veranstaltungsplan zusammen.
Arbeitspl. 2003-2004.jpg
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Den Veranstaltungsplan 2004072005 wurde vom Vorsitzenden Herrn Hennicke herausgegeben.
Arbeitspl.-2004-2005.jpg
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Ab dem Jahr 2006 blieb es mir überlassen.
Plan 2006 mB-1.pdf
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Plan 2006-2.pdf
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Plan-2007-13-mB-1.pdf
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Plan 2007-24.pdf
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Plan 2008-1-mB.-15.pdf
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Plan 2008-2-23.pdf
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Die Mahnung des Amtsgerichtes

Vom Amtsgericht kam 2005 die Aufforderung, die fällige Wahl durchzuführen. Die Wahl wurde für Februar 2006 festgelegt. Die Vorbereitung und die Durchführung der Wahl erfolgten nach dem Modus der letzten Jahre. Die gültigen Aussagen unseres Vereinsstatutes wurden ignoriert. Keiner der Vereinsmitglieder hatte dabei Bedenken. Das Ergebnis der Wahl war damit nicht gültig.

Die Vereinsarbeit verlief nach den in den Veranstaltungsplänen wiedergegebenen Terminen. Interessenten können dort nachlesen. Über die jeweils Arbeitseinsätze wurde kurzfristig entschieden und sind dadurch nicht in den Plänen enthalten. Hervorzuheben ist der Einsatz von Conny Eiser zur Problematik der Einwanderung des Wolfes. Gemeint ist nicht nur das von ihr durchgeführte Monitoring, sondern auch die Vielzahl von Wolfsvorträgen vor unterschiedlichem Publikum. Die Vorträge zeugten von Sachkenntnis und informierten über die jeweilige lokale Situation. Höhepunkt waren die ihr vorbereiteten und durchgeführten Veranstaltungen im Dezember 2004 und im November 2007.

Im Januar 2009 rief der damalige Vereinsvorsitzende zu einer öffentlichen Wahlversammlung ein. Die Mitglieder erfuhren davon aus der Zeitung. Besorgt über den eingeschlagenen Weg, rief Dr. Spillmann-Freiwald eine halbe Stunde vor der Wahlveranstaltung den Vorstand zusammen. Die Wahl sollte wieder nach dem bisher üblichen Verfahren stattfinden. Der amtierende Vorsitzende fragte die Vorstandsmitglieder nach ihrer erneuten Kandidatur. Ihre Bereitschaft lag vor. Für die Kandidatur bezüglich der Funktion des neuen Vorsitzenden meldete ich mich. Damit war der bisherige Vorsitzende nicht einverstanden. Er teilte den Vorstandsmitgliedern mit, dass nun das Sängerstadtgymnasium nicht mehr Versammlungsort des Vereins sein kann und dass er aus dem NABU-Regionalverband Finsterwalde e.V. austreten wird. NABU-Mitglied wolle er bleiben und sich einem anderen NABU-Verein anschließen. Seine Begründung dafür war, er könne als einfaches NABU-Mitglied nicht arbeiten, er kann nur leitend tätig sein.

Die wartenden Mitglieder wurden über die neue Situation informiert. Für Februar wurde ein neuer Wahltermin vereinbart. Der anwesende Vertreter der "Lausitzer Rundschau" wurde von Dr. Spillmann-Freiwalde überzeugt, keinen Bericht zu verfassen.