Zinswiese - das Pflegeobjekt eines Naturschutzvereins

Als "Zinswiese" oder auch als "Zins-Wiese" wurden jene Flurstücke bezeichnet, die abgabepflichtig waren. Der Eigentümer verpachtete das Landstück an einen Bauern gegen die Zahlung eines Pachtzinses. Eigentümer war wahrscheinlich in diesem Fall das Zisterzienserkloster Dobrilug, das 1165 gegründet wurde und 1541 aufgelöst wurde. Die Flurbezeichnug Zinswiesen blieb in Flurkarten oder Grundbüchern lange erhalten. Noch heute steht auf dem aktuellem Messtischblatt für die Gemarkung Sorno, einst Klosterdorf, die Landschaftsbezeichnung "Zinswiesen". Auf dem Messtischblatt von 1847 fehlt diese Bezeichnug. Dafür ist an einer anderen Stelle "Königl. Zins Wiesen" eingetragen. Wesentlich häufiger tritt die Bezeichnung "Zinswiese" als Flurbezeichnung in Südwestdeutschland auf.

Die Beschreibung der Naturausstattung der Zinswiese stammen von den Hobby-Botanikern Paul Schneider und Bernhard Friedrich. Ihre Notizen begannen Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Beide bildeten den Kern der Fachgruppe Botanik. Diese Fachgruppe war eine der vielen Fachgruppen der Ortsgruppe  Finsterwalde des Deutschen Kulturbundes der DDR. Verwandte Fachgruppen waren die der Ornithologen und die der Feldherpetologen. Aus diesen Gruppen kamen später die ersten Mitglieder des NABU, nachdem mit der Wende 1989/90 der Kulturbund  abgewickelt wurde. Der Kulturbund stellte seinerzeit kostenlos den Versammlungsraum, verfügte über bescheidene finanzielle Mittel für die Fachgruppen und sorgte für Kontakte mit gleichgesinnten Fachgruppen der benachbarten Landkreise.

Das Registerblatt Zinswiese mit seinen Unterteilungen beschreibt die Fläche der Zinswiese unter dem Schwerpunkt  Arnika, denn es ist wahrscheinlich das einzige autochthone Vorkommen im Land Brandenburg dieser Art.

Drei andere bemerkenswerte Pflanzen auf der Zinswiese (Lungenenzian, Fuchsknabenkraut und Gemeiner Teufelsabbiss) werden unter dem Register Botanik vorgestellt.