Zinswiese - die letzten 20 Jahre

Mit Beginn der neunziger Jahre begann der NABU-RV Finsterwalde mit dem Mähen der Zinswiese. Aus zeitlichen Gründen konnte nur ein Teil der Fläche gemäht werden. Der eingesetzte Frontmäher hatte Mühe, die anstehende Biomasse zu bewältigen.  Das Schneiden des Gehölzaufwuchs überbeanspruchte die Maschine. Das Mähgut wurde in den angrenzenden Wald verbracht. Um  eine größere Flächenleistung zu erreichen, wurde an  Wochenenden ohne Schnee gemäht. Im gefrorenem Zustand konnte zwar sauberer gemäht werden, jedoch war der Mahdtermin zu spät.


Ende der neunziger Jahre wurde durch die uNB eine Beschäftigungsgesellschaft eingesetzt. Mehrere Arbeitskräfte waren auf der gesamten Fläche tätig, über einige Wochen im Rahmen einer ABM tätig. Das Mähgut wurde ordnungsgemäß abgefahren. Um diesen Zustand zu halten, wurde in den folgenden Jahren die Pflege effektiver organisiert. Durch die Überforderung des Mähgerätes kann es zu immer häufigeren Ausfällen. Eine größere Reparatur half weiter, sie wurde durch die uNB bezahlt. Durch die Vermittlung der Naturwacht wurde gleichzeitig mit dem Naturpark NLHL  eine  Vereinbarung  über Vertragsnaturschutz abgeschlossen. Damit verfügten wir über finanzielle Mittel für Reparaturen und für die jährliche Abfuhr des Mähgutes. Mit Frau Opitz vom NP NLHL hatten wir all die Jahre eine kompetente Ansprechpartnerin. Die  Zusammenarbeit  verlief auf der Grundlage der vertraglichen Vereinbarungen reibungslos. Geregelt waren das Mähen, die Beräumung und die Abfahrt der Biomasse bis Anfang November des laufenden Jahres. Die Wahl des Mähtermins blieb uns überlassen. Desgleichen die unterschiedliche Behandlung einzelner Flächenteile. Der einstweilige Schutz der Fläche lief aus. Weder die uNB noch der Naturpark bemühten sich um eine andere Form der Unterschutzstellung. Nach bestem Wissen und Gewissen führten wir die Pflegearbeiten durch. Die Kontakte zur uNB bezogen sich lediglich auf Informationen zum  Eigentümerwechsel und zu den Pachtverträgen mit den Agrarbetrieben, die die anliegenden Flächen bewirtschafteten. Eine Zusammenarbeit mit dem Naturpark gab es nur hinsichtlich der Abschlüsse zum Vertragsnaturschutz und deren Abrechnung. Das erfolgte in allseitiger Zufriedenheit mit Frau Opitz vom NP NLHL.

Unsere regelmäßigen jährlichen Pflegearbeite brachten nicht die von uns  gewünschten Erfolge. Als Zielarten betrachten wir das Fuchs-Knabenkraut (vormals Geflecktes Knabenkraut), die Arnika und den Lungenenzian.  Andere Arten und die Bedeutung der Zinswiese für Wirbellose werden hier nicht weiter dargestellt. Zufrieden können wir mit dem Bestand des Fuchsknabenkrautes sein. Der Bestand ist bisher stabil, leichte Ausbreitungserscheinungen sind erkennbar. Die mangelnde Bodenfeuchtigkeit beeinflusst im starken Maße die beiden anderen Arten. Es gibt auf der Fläche nur zwei kleine Stellen mit größerer Bodenfeuchtigkeit im Winter. An einer dieser Stellen  kann sich Torfmoos im Schatten von Großstauden im Sommer behaupten. In Jahren mit gehäuften Sommerniederschlägen blühen mehr Pflanzen des Lungenenzians, insgesamt ist es aber nur ein Reliktvorkommen. Die letzten Jahre litt die Vegetation im Frühjahr unter Wassermangel. Bereits im April verkümmerten kleine Blattrosetten der Arnika. Sie erreichten selten die notwendige Größe zur Ausbildung  eines Blütenstängels. Der Blütenansatz ging zurück. Die stellenweise ausgebildeten flachen Torfschichten trockneten aus. Entscheidend ist die jährlich Verteilung der Niederschläge.
Die Bodenverhältnisse sind sehr unterschiedlich. Lehmige Bestandteile in der oberen Bodenschicht sind unterschiedlich ausgeprägt, das ist für Arnika und Lungenenzian von Nachteil. Die unterschiedlich ausgebildeten Torfschichten sind seit Jahren in der Vegetationsperiode ausgetrocknet.

Erstmals sammelt sich Anfang Juli 2012 in Vertiefungen Regenwasser das langsam von der Torfschicht aufgesogen wurde –  ein kleiner Lichtblick.

 

Die Auswirkungen unserer Pflegearbeiten wurden von uns kritisch betrachtet, die Ursachen für den Rückgang vom Arnika und Lungenenzian waren  aber nicht erklärbar. Das Knabenkraut und die Spitzblütige Binse  bereiteten  uns  keine  Sorgen.  Der  zeitweisen  Zunahme  der  Bestände  von   Calamagrostis begegneten wir durch frühzeitiges  Mähen. Es konnte auf wichtigen Flächenteilen die Calamagrostis zu Gunsten von Pfeifengras zurückgedrängt werden. Das Mähgut blieb allerdings bis zum Herbst in Haufen  zusammengeharkt liegen.

Da wir jahrelang die Triebe des Gehölzaufwuchses in Bodennähe abmähten, hat sich stellenweise ein  bonsai-artiges dichtes Wurzelgeflecht ausgebildet.  Dessen Beseitigung ist nur manuell  möglich unter Beachtung der gefährdeten Arten. Besonders widerstandsfähig hat sich die Birke erwiesen.    

In den Jahren 2009 und 2010 stellte Frau Opitz vom NP NLHL finanzielle Mittel für die Aufwertung der Fläche in Aussicht. 2009 schlugen wir die Beseitigung der letzten Gehölze auf der Zinswiese vor. Bereits vor 10 Jahren begannen wir mit Entbuschungsarbeiten. Ein befreundeter Landwirt zog mit seinem Traktor Faulbäume und kleinere Birken heraus. Einwände durch die uNB beendeten diese Rodung. Danach sorgten wir nur dafür, dass die Gehölze nicht größer wurden.  Inzwischen ist die Beseitigung der Büsche abgeschlossen. Gleichzeitig wurde mit der Entnahme von ruderalen Pflanzenbeständen begonnen. Mit der weiteren Bereitstellung von Geldern konnte 2010 die Ausbreitung der beiden benachbarten Waldränder  rückgängig gemacht werden.

In den Jahren 2009 und 2010 stellte Frau Opitz vom NP NLHL finanzielle Mittel für die Aufwertung der Fläche in Aussicht. 2009 schlugen wir die Beseitigung der letzten Gehölze auf der Zinswiese vor. Bereits vor 10 Jahren begannen wir mit Entbuschungsarbeiten. Ein befreundeter Landwirt zog mit seinem Traktor Faulbäume und kleinere Birken heraus. Einwände durch die uNB beendeten diese Rodung. Danach sorgten wir nur dafür, dass die Gehölze nicht größer wurden.  Inzwischen ist die Beseitigung der Büsche abgeschlossen. Gleichzeitig wurde mit der Entnahme von ruderalen Pflanzenbeständen begonnen. Mit der weiteren Bereitstellung von Geldern konnte 2010 die Ausbreitung der beiden benachbarten Waldränder  rückgängig gemacht werden.

Rudi Schiemann aus Drößig ist Landwirt aus Leidenschaft. Bis zu seinem Schlaganfall hat er uns das Mähgut von der Zinswiese mit seinem Traktor abgefahren. Das war für uns sehr vorteilhaft. Er war der Bewirtschafter des nebenliegenden Grünlandes. Amüsiert beobachtete er unsere laienhaften Bemühungen, die Ausbreitung der Gehölze auf der Zinswiese zu stoppen. Eines Tages erschien er mit Traktor und Kette und riss Faufbäume und Birken aus. Dagegen protestierte die uNB. Wenige Jahre später gestattete der NP NLH das Entbuschen der Fläche. Zu dieser Zeit waren Büsche und Bäume kräftig gewachsen und breiteten uns größere Mühen. Für das Mähen war Rudi Schiemann nicht zu gewinnen. Bei den Bodenunebenheiten und dem hohen Anteil der Gehölze waren ihm seine Messer zu schade.

Zum Herbst 2010 fiel unser altgedienter Frontmäher aus. Um die Vertragsbedingungen zu erfüllen, stellt uns der NP NLHL ein Mähgerät zur Verfügung. Diese Maschine mit einem Rotationsmesser mähte nicht wie bisher, sondern mulchte das, was gemäht und von der Fläche abgefahren  werden sollte. Bodenerhebungen wurden abrasiert, das Mulchgut füllte  Bodenvertiefungen aus. Das vorhandene Bodenrelief wurde planiert. Die anschließende Beräumung der kleingeschlagen Biomasse gestaltete sich schwierig. Ein späteres Gutachten aus Sachsen sah darin eine Verfilzung des Bodens und eine wesentlichen Grund für die mangelnde Reproduktion der Arnika in den letzten Jahren. Den Einsatz des Leihgerätes auf der Zinswiese mit den genannten negativen Folgen habe ich allein zu verantworten. Im Vertrauen auf eine zuverlässige Mähtechnik des NP NLHL  habe ich deren Auswirkungen nicht richtig eingeschätzt. Ein Vereinsmitglied war bei den Mäharbeiten nicht zu gegen, da der technische Zustand des Gerätes das nicht als geboten erschien.

Nach der Befragung der Vereinsmitglieder, die sich für die zukünftige Arbeit auf der Zinswiese aussprachen, wurde die Anschaffung einer eigenen Mähtechnik beschlossen. Für das Jahr 2012 stand dieses  Gerät Dank eines Sponsors, eines Zuschusses durch den NABU-Landesverband und durch Eigenmittel zur Verfügung.