Die Bedeutung der Zinswiese im Vereisleben

An den Arbeiten auf der Zinswiese haben sich die Vereinsmitglieder Michael Lücke, Frank Kiesewetter, Kersten Machnik, Roswitha und Wolfram Rätsch sowie die Sympathisanten des Vereins Regina Schmidt, Rudi Kamens und Wolfgang Schuchardt beteiligt. Die Aufzählung stellt keine Rangfolge dar. Zum jährlichen Aufladen des Mähgutes (einmaliger Zeitaufwand von ca. 2 Stunden) beteiligten sich fast immer mindestens 8 Helfer. Vorstandsmitglieder hielten sich zurück.

Die wichtigste Voraussetzung für die Pflegearbeiten war und ist die Mähtechnik. Diese war 2010 verschlissen.

Erstmals stand In Vereinsversammlungen der eigene Artenschutz zur Debatte (jeweils im November der Jahre 2009, 2010, 2011, 2012). Erfolge und  Probleme des Artenschutzes auf der Zinswiese fanden dabei eine besondere Beachtung.

Der NABU-Regionalverband Finsterwalde e.V. beschäftigte sich  seit seinem Bestehen mit der Zinswiese. Dafür hat  Paul Schneider noch zu in seinen letzten Lebensjahren gesorgt. Paul war der Letzte aus der Fachgruppe Botanik des Deutschen Kulturbundes der DDR Finsterwalde. Der Stellenwert der Zinswiese im Vereinsleben hing auch vom Vorstand des Vereins ab, der die Einsätze auf der Zinswiese in all den Jahren tolerierte, sich aber für inhaltliche und organisatorische Belange nicht interessierte. 

Wie in der Praxis üblich. beteiligten sich nicht alle der aktiven Vereinsmitglieder an Arbeitseinsätzen, Vorstandsmitglieder waren in der Regel zurückhaltend. Jene Mitglieder, die ein spezielle Gebiet (Entomologie, Ornithologie, Mykologie, Wolfsmonitoring, Jugendarbeit, Fledermaus)  bearbeiten, hatten ohnehin nur einen begrenzten Zeitfonds zur Verfügung.  

Mit dem Naturpark NLH steht der Naturschutzbund Finsterwalde seit 2001 in vertraglicher Beziehung. Der damalige Mitarbeiter der Naturwacht Gunther Ober macht mich auf diese finanzielle Unterstützung aufmerksam. Vorher erfolgten die Pflegeeinsätze allein auf Kosten des Vereins. Es wurden neben den 13 jährlichen Pflegeverträgen auch zwei Sonderverträge (2009 und 2010) vereinbart. Die beiden letzten Vereinbarungen basierten auf unseren Vorschlägen zur langfristigen Sicherung der bedrohten Arten. Die Vergütung dafür entsprach unseren Aufwendungen. Diese Summe war fast so viel wie der "Verdienst" auf der Zinswiese in 5 Jahren.

Ein Konzept für das Vorgehen bei der Pflege des Schutzgebietes ist nicht erkennbar. Den Migliedern ist der Inhalt des Pflegevertrages weitgehend unbekannt. Eine Folge davon war die Vernichtung der Ansaat von Lungenenzian und beim zweiten Mäheinsatzes das Abmähen blühender und fruchtender Pflanze des Lungenenzians. Dieser Pflanzenbestand war nicht zu übersehen, außerdem wurde  er an Ort und Stelle gezeigt. Die stellenweise Entwicklung der Calamagrostis blieb unberücksichtigt.

Der im März 2013 gewählte Vorsitzende Herr Karl-Ullrich Hennicke nahm die Arbeiten auf der Zinswiese wie auch andere Aktivitäten des Vereins der letzten Jahre nicht zur Kenntnis. Zwar war er erstaunt über den Inhalt der Evaluierung 2013 des FFH-Gebietes Zinswiese, angesprochen fühlte er sich davon nicht. Zur Zeit der Arbeitsspitze organisierte er gemeinsam mit Herrn Dr. Röhrscheidt einen Einsatz im Gebiet  des Naturparadieses Grünhaus  und beeinträchtigte damit die anstehenden Arbeiten auf der Zinswiese. Das die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Naturpark trotzdem erfüllt werden konnten, verdanken wir dem jungen Landwirt Martin Mahl aus Drößig. Für das Unterschreiben der  Spendenbescheinigung für den Sponsor Martin Mahl nahm sich Herr Hennicke 8 Wochen Zeit. Besser konnte er seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Sponsor nicht zum Ausdruck bringen. Im Tätigkeitsbericht  des Vereins 2013 wurde lediglich erwähnt, dass eine Evaluierung der Zinswiese erfolgt ist und dass es einen neuen Pflegevertrag gibt. Zur Umsetzung der Pflegeanweisungen wurde nichts bekannt. Inzwischen sind die Arbeiten auf der Zinswiese weitergegangen, unbemerkt vom Vorstand. Wahrscheinlich ist die Zinswiese vor der Vertragsunterzeichnung nicht vom Vorstand inspiziert worden. Später teilte mir Herr Hennicke mit, dass er drei besondere Arten auf der Zinswiese entdeckt habe und dass das Mähen deshalb wohl notwendig ist.

Anlässlich des 10. Naturschutztages des Landkreises wurdent  4 Naturschützer für ihre beispielhafte Arbeit gewürdigt, alle 4 waren NABU-Mitglieder. Zwei davon kamen vom NABU-Regionalverband Finsterwalde e.V. 

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