Gedanken zum Erhalt der Arnika

Noch rechtzeitig vor dem Verschwinden der letzten Arnikapflanzen auf der Zinswiese wurden Maßnahmen ergriffe, die den Weiterbestand des Vorkommens auf der Zinswiese sichern können.
Die Beobachtungen des letzten Jahres zeigten, dass sich die Arnikabestände sowohl generativ wie auch vegetativ verjüngen lassen. Schwierigkeiten der beiden Verjüngungsformen bereitel die geschlossene Schicht von Wurzeln unterschiedlichen Gräsern. Das regelmäßige Mähen konnte zwar die Lichtverhältnisse für  Arnika, Knabenkraut und Lungenenzian verbessern, der Wurzeldruck der Gräser auf die genannten schützenswerte Pflanzen blieb jedoch bestehen. Der Stickstoffeintrag über die Luft fördert die bedrängenden Gräser im stärkerem Maße als die zu schützenden Pflanzen. Zwar konnte die Calamagrostis zurückgedrängt werden, sie wurde jedoch vom Pfeifengras mit ähnlichen negativen Auswirkung ersetzt. 

Zur vegetativen Vermehrung:

Die bisherigen Maßnahmen dienten zur Sicherung des Bestandes und zur Schaffung besserer Ausbreitungsbedingungen. Die manuelle Freilegung von Rohboden beseitigte den Wurzeldruck auf die Arnikarhizome und förderte damit die vegetative Ausbreitung. An zwei Beispieen soll das veranschaulicht werden. 

Stelle 4:

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Zur generativen Vermehrung:

Keimproben belegten die Fortpflanzungsfähigkeit. Die über Jahrzehnte andauernde Isolation des Bestandes ließ das nicht von vornherein erwarten. Selbst die gute Keimfähigkeit noch im März überraschte entgegen den Voraussagen in der einschlägigen Literatur. Die Keimproben erfolgten in Petrischalen. In rauher Wirklichkeit hat ein Lichtkeimer weniger Chancen. Erste kleine Sämlinge von der Herbstkeimung zeigten sich bereits.

Ob die Frühjahrsaussaat mit mit qualitativ schlechtem Saatgt Erfolg hatte, zeigt sich demnächst.

Stelle 3: Hinten freigestellte ältere Pflanzen im Blühbeginn, links Ende Mai ausgepflanzte Jungpflanzen, rechts im März ausgesäte Arnikanüsse. In der Mitte Stelle4 mit noch nicht freigestellten Pflanzen, darunter eine Orchidee.

Beispiel für die Vermehrung an Ort und Stelle. Die abgebildeten Sämlinge müssen noch eindeutig bestimmt werder. Es könnten sich auch Sämlinge vom Teufelsabbiss eingemogelt haben.

Ohne Rohboden geht nichts!

Der Boden auf der Znswiese ist von einer dichten Grasnarbe bedeckt. Offene Bodenstellen liegen nicht vor. Der freigelegter Rohboden wird in kurzer Zeit von Gräsern zurückerobert.

Beispiel für die Rasenschicht, die bis 8 cm stark sein kann:

Die generative Vermehrung ist nur auf offenen Boden möglich. Der weitaus größte Teil der Arnikanüsse hat keine Chance zum Keimen, er bleibt auf der Grasnarbe liegen. Die Arnikasamen müssen gezielt auf vorhandene Rohbodenflächen gebracht werden.