Haferteich-Am Teich bei Göllnitz

Die Arterhaltung ist  ein Gebot der heutigen Zeit, die Umsetzung bleibt aber häufig dem Zufall überlassen.

Im Fall Göllnitz gibt es einen Interesssenkonflikt zwischen den Nutzern der Wirtschaftswiesen und den Forderungen des Naturschutzes. Natuschutzbehörden schauen untätig zu. Ihre Möglichkeiten zur Lösung des Problems sind wohl nicht ausreichend. Übrig bleibt die ehrenamtliche Arbeit einiger Vereinsmitglieder, die einst das Vorkommen registrierten, es über Jahre beobachteten und den Kontakt zu den Nutzern suchten. Wie das geschah, veranschaulicht der folgende Bildbericht:

Zwischen den beiden Luftbildern liegt nur ein Jahrzehnt.

Veränderungen sind deutlich ablesbar ,verursacht durch den Nutzer Mensch

und durch die allgegenwärtige Sukzession.

Mit einiger Phantasie ist auf den Luftbildern ein Karthesisches Koordinatensystem erkennbar. Der Graben stellt die Abzissenachse dar, der Feldweg ist die Ordinatenachse. Im Koordinatenursprung wächst ein Busch. Der 2. Quadrant veränderte sich am stärksten, dort entstand eine kleiner Tümpel.

Gewässerunterhaltungsverbände haben die Aufgabe, das Wasser aus der Landschaft abzuleiten.

Durch Maschieneneinsatz entstehen je nach Witterungsverlauf beträchtliche Schäden entlang der Gräben.

Oftmals bleibt der Aushub bzw. das Mähgut liegen.

Vereinsmitglieder beim Abräumen der Hinterlassenschaften des Gewässerunterhaltunsverbandes.
Kennzeichnung der zu schonenden Wiesenbereiche entlang des Grabens, wo der erste Schnitt nicht erfolgen sollte, desgleichen eine frühe Beweidung.

Kühe können lange Hälse haben und  fressen auch jenseits des Weidezaunes.

Grünland im Frühjahr und im Herbst.

Orchideen in Göllnitz 2014

Wie wird sich der Pflanzenbestand 2014 entwickeln?

Anfang Mai gab es die ersten Orchideen zu sehen. Sie waren erst in Entfaltung begriffen. Mehr als 60 Exemplare lassen auf einen guen Bestand hoffen.

Am 10. Mai erfolgte die nächste Begehung.

Die Vollblüte ist noch nicht erreicht. Die Blütenzahl hat sich in wenigen Tagen verdoppelt. Die Pflanzen werden hoffentlich noch größer. Das Wetter dazu ist günstig.

Blüte 2014

Am 23. Mai war die Hauptblüte überschritten. Viele Pflanzen blieben relativ klein. Die Anzahl der blühende Pflanzen war fast so hoch wie im letzten Jahr.  Der Orchideenbestand ist also recht stabil. Da das Gras sehr hoch war, konnten kleine schon verblühte Pflanzen und nicht blühende Exemplare übersehen werden.

Orchideenblüte 2015 

Warten auf die Freigabe des nächsten Weideabschnittes. Die abgebildete Rinderherde des Landwirts Sylvio Schapp hat gesunden Nachwuchs. Die extensive Bewirtschaftung des Grünlandes lässt auch Raum für den Artenschutz, hier für das Breitblättrige Knabenkraut. 

In diesem Jahr (2015) blieben die Pflanzen relativ klein. Die Ursache dafür könnte das trockene Frühjahr gewesen sein. Längere Blütenstände (mittleres Bild) waren selten. Bis zu Ende der Blühphase streckten sich die Ähre nur wenig.

Erfreulicher Weise hat sich die Pflanzenzahl weiter erhöht. Bisher wurden im Frühjahr die Verbreitungsstellen durch das Setzen von Pfählen gekennzeichnet. Das ist ab diesem Jahr nicht mehr notwendig, denn alle vier Flächen werden inzwischen von Sylvio Schapp bewirtschaftet. Er kennt sich bestens aus und lässt zur gegebener Zeit Rücksicht walten.

Das linke Bild zeigt eine Stelle am Weg, wo bereits Rodungsarbeiten durchgeführt wurden. Hier wuchsen vorher bis dem Jaht 2000 einige Pflanzen des Großen Zweiblattes. Im Hintergrund ist links das abgeweidete Grünland zu sehen. Rechts davon blieb ein Sreifen am Grabenrand wegen Orchideenvorkommen von der Erstbeweidung verschnont.

Das rechte Blld veranschaulicht die im Frühjahr nicht genutzten Grabenränder. Links erfolgte bereits die Erstmahd, recht die erste Beweidung. Nach dem Einziehen der Orchideen erfolgt die normale Grünlandnutzung bis zum Graben.

Bildmitte: Besprechung  zwischen Sylvio Schapp und Rudi Kamenz.

Orchideenblüte 2016


Das Grünland ging mit einer guten Ausstattung an  Grundfeuchte in das Frühjahr. Die große Durststrecke kam erst im Mai. Die Bevorratung an Wasser sicherte die Blüte ab. Es kam zu keinem Pflanzenausfall, der Bestand der Orchideen festigte sich. Allerdings erreichten nur wenige Exemplare die gewohnte Größe der zurückliegenden Jahre.

An anderen Vorkommen gab es in diesem Jahr bei vergleichbaren Orchideen eine große Blühfreudigkeit mit stattlichen Blüten.

Das untere rechte Bild zeigt, wie Sylvio Schapp im ersten Weidegang seine Herde von den Orchideenbeständen fernhielt. Der erste Schnitt (siehe linkes Bild) verschonte die Orchideen auf der östlichen Seite des Grabens. Links und rechts des Grabens ist das Breitblättrige Knabenkraut verbreitet.

In diesem Jahr waren keine "Superblüten" erkennbar. Ansicht eines Teiles des Orchideenschongebietes.

Orchideenblüte 2017 und 2018

Die Blütenstände bliebe kurz und damit wurden große Exemplare wie in den ersten Jahren nicht beobachtet.

Dank der weitsichtigen Wiesenpflege (oben beschrieben) durch Sylvio Schapp  hat sich die Bestandsstärke im 4. Quartal weiter erhöht. Die Orchideen wachsen weiter in westlicher Richtung was eine Nutzungseinschränkung des Landwirts bedeuten kann.

Stellenweise stehen die Orchideenpflanzen sehr dicht. Bestimmte Grabenabschnitte werden nicht besiedelt.

Verzicht auf den ersten Schnitt (bzw. auf die Erstbeweidung) garantiert die Existenz des Breitblättrigen Knabenkrautes.

Rechts vom Graben das 4 Quadrant nach der ursprünglicher Festlegung vom Jahr 1999.

Knabenkräuter im Jahr 2019

2019 ist für die Orchideenzählung  das zwanzigjährige Jubiläum. Nur in den Jahren 2007 und 2012 wurde wegen Abwesenheit bzw. Krankheit nicht ermittelt. Die Zählergebnisse zwischen 1994 und 1998 blieben nicht erhalten. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Landwirt Sylvio Schapp ist das Vorkommen nicht nur erhalten geblieben, sondern  hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Das ist in erster Linie das Verdienst des umsichtig agierenden Bewirtschafters Sylvio Schapp.

Das Breitblättrige Knabenkraut gehört zu den 72 Gefäß-Pflanzenarten für die Deutschland eine besondere Verantwortung zu tragen hat.

Das nebenstehende zeigt die erneute Besiedlung des sogenannten "Quadranten 2" nach vielen Jahren.