Fuchsknabenkraut auf der Zinswiese

Das Fuchsknabenkraut ist auf der Zinswiese keiner Gefährdung ausgesetzt, solange jährlich gemäht wird. Bei aufkommender Verbuschung verliert dieses Knabenkraut das notwendige Licht als Wiesenpflanze. Die Anzahl der blühenden Pflanzen ist abhängig u.a. von der Feuchte des Frühjahres. Die Pflanzen ohne Blütenknospen werden beim Zählen übersehen und damit nicht mit erfasst..

Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Pflanzen höher ist als die Anzahl der jeweilig blühenden Pflanzen des betrachteten Jahres. Erst frühestens  im vierten Jahr kann eine Pflanze eine Blüte bilden. Danach lebt sie mehrere Jahre weiter und kann auch blühen. Die Anzahl der Pflanzen des Jahres 2013 ist mit der Witterung erklärbar. Beobachtbar ist das Einwandern der Orchideen in jene Teilflächen, die wir in den letzten Jahren von größeren Büschen befreit hatten. 2013 wanderten an zehn Stellen Einzelpflanzen in das benachbarte Wirtschaftsgrünland ein. Exakter gesagt, blühten dort, eingewandert waren sie unbemerkt schon früher.

Ergebnisse 2014

Mit der Entwicklung des Bestandes des Fuchs-Knabenkrautes auf der Zinswiese kann man zufrieden sein.

Siehe obenstehene des Säulendiagramms. Die Flächenbesetzung wird noch analysiert.

Ergebnisse 2015

Die Trockenheit im Frühjahr war die Ursache für geringere Blütenzahl im Vergleich mit den letzten Jahren, siehe oberes Diagramm. Eine Erscheinung, die vermutlich auch für die Bestände der gleichen Art bei Hohenleipisch zu beobachten war. Das wurde auch in der Uckermark und in dem Gebiet um Buckow-Müncheberg festgestellt. Dagegen gab es in einem kleinen beschatteten Bestand im Amt Klein Elster keine Ausfälle.

Das Breitblättrige Knabenkraut litt nicht unter der Frühjahrstrockenheit. Es blüht früher und auf Frischwiesen.

Zwei Blüten in normaler Entwicklung.

Zwei Pflanzen mit eingetrockneter Knospe. Andere Pflanzen bildeten kein Knospen aus.

Die ersten beide Orchideenpflanzen, die sich auf für die Arnika abgeplaggten Flächen angesiedelt haben.

Ergebnisse bis 2016:

Zu Beginn des Jahres hatte sich der Flurabstand des Grundwassers verringert. Erstmals waren weitaus mehr Stellen mit Wasseransammlungen sichtbar als in den letzten Jahren. Die einst durch Pfähle gekennzeichneten Stellen waren besonders gut zu erkennen, hier hielt sich das Wasser am längsten. Eine erneute Kennzeichnung ist sinnlos, da sie nach Vorgaben des Naturparks nicht nur unerwünscht ist, sondern auch die Aussaat und das Auspflanzen aus autochthoner Herkunft ebenfalls untersagt wird.

Für das Knabenkraut ist das nicht von vorrangiger Bedeutung. Die sehr kleinen Samenkörner können weit fliegen und auch leicht in den Wurzelbereich der Gräser eindringen. Da die Samen kein Nährgewebe besitzen, kann sich nur dort ein neue Pflanze entwickeln, wo  ein geeigneter Pilzpartner anwesend ist. Dessen Myzel stellt die fehlenden Nährstoffe für den Keimling zur Verfügung. Drüber hinaus müssen noch weitere Voraussetzungen erfüllt sein.

Die größte Blütendichte war wie auch in den anderen Jahren dort zu beobachten, wo sich im Winterhalbjahr eine dünne Schicht von Torfmoos ausbildet. Dieses Gebiet liegt etwa zur Hälfte im Teilgebiet 1, die andere Hälfte im Teilgebiet 2. Im Teilgebiet 7 und in seinen Grenzgebieten haben sich die Orchideenbestände deutlich erhöht. Das sind jene Flächen, die 2009 entbuscht wurden. Diese Beobachtung deckt sich mit der in der Literatur angegebenen Entwicklungszeit vom Samenkorn zur ersten Blüte. Auf anderen für Knabenkraut geeigneten Flächen zeigte sich eine derartige Entwicklung noch nicht. 

Auch in diesem Jahr wuchsen wieder Orchideen in das benachbarte Wirtschaftsgünland ein, besonders in Höhe der Teilflächen 3 und 4.

Anmerkung: Unter Teilgebiet  (Teilflächen) sind jeweils 400 Quadratmeter große Flächenteile der Zinswiese zu verstehen. Damit wurde Veränderungen auf der Fläche erfasst. Die Einmessung und Markierung wurde von Schülern im Rahmen eines Projekttages im Jahr 2003 vorgenommen. Die Lage der Teilflächen ist nach dem Herausreißen       der Markierungen durch NABU-Mitglieder unter Leitung des Herrn Hennicke auf Anweisung des Naturparks  für außenstehende Betrachter nicht mehr zu erkennen.

Der Abbruch der Orchideenzählug auf der Zinswiese ab 2017

Mit der Vermessung der Zinswiese im Jahre 2000 wurde die Fläche in 7 Teilflächen aufgeteilt und dies wurden durch das Setzen von Holzpfählen kenntlich gemacht. Mit dem neuen Pflegevertrag von 2013 wurde von der Naturparkverwaltung die Entfernung dieser Markierungen angeordnet und diese wurde vom neuen Vorsitzenden des NABU-Naturschutzvereins Finsterwalde postwendend ausgeführt.

Welchen Sinn hatte die Flächenaufteilung?

Eine Pflegemaßnahme hat nur dann Sinn, wenn deren Wirksamkeit kontrolliert wird. Dazu gehörte eine jährliche Zählung der Orchideen auf den Teilflächen. Veränderungen des Orchideenbestandes sind damit differenziert erkennbar.

Zum anderen sind die nicht blühenden Pflanzen besser auszumachen. Wir wollten Klarheit gewinnen darüber in welcher Zeit eine Pflanze zur Blüte gelangt.

Das war der Anlass dafür, in den Jahren 2014 bis 2016 jährlich eine Rückvermessung vorzunehmen. Das geschah mit großem Zeitaufwand.

Nachdem bekannt wurde, dass von Herrn Hennicke nicht einmal eine Gesamterfassung veranlasst wurde, erfolgte auch von uns keine Zählung mehr.

Beispiel für ein jährliches Zählprotokoll, hier angefertigt durch Rudi Kamenz. Wolfgang Schuchardtt und Michael Lücke waren weitere verantwortungsbewusste Erfasser.

Damit endete nach 17 Jahre die differenzierte Erfassung des Fuchsknabenkrautes auf der Zinswiese.

Diese Orchideenart gehört nicht zu den Gefäßpflanzen für dir Deutschland eine besondere Verantwortung übertragen bekam. Deshalb und wegen der fehlenden Erfasser konzentrieren wir uns  auf den nahen Verwandten (Breitblättriges Knabenkraut) und auf die Arnika der Zinswiese..

Beispiel für eine Zählung auf der Zinswiese.