Der Gemeine Teufelsabbiss auf der Zinswiese

Durch die Würdigung des Gemeinen Teufelsabbisses als Pflanze des Jahres 2015 wird sie in den Medien und in Publikationen vielfach dargestellt. Das hier nochmal zu tun ist nicht sinnvoll. Aus diesem Grund beziehen sich folgende Ausführungen auf die Bedeutung des Teufelsabbisses auf dem Pflegeobjekt  Zinswiese in der Gemarkung Drößig im LK EE.

Im Land Brandenburg ist der Teufelsabbiss in der Roten Liste als in die Gruppe der stark gefährdeten Pflanzen eingereiht. Das bedeutet. "Die Sippe kommt aktuell selten bis sehr zerstreut vor. Die Art war einst häufiger und ist bereits aus erheblichen teilen ihres ehemaligen Areals verschwunden. Auch die noch vorhandenen Bestände unterliegen einer Gefährdung. I)hre verbliebenen Lebensräume unterliegen neuerdings einem erheblichen (rasanten) Rückgang. " Zitiert aus der Roten Liste des Landes Brandenburgs. Um dem entgegenzuwirken, führte beispielsweise der Bolanische Garte Berlin-Dahlem eine Auswilderung des Teufelsabbisses durch. Leider ohne Erfolg.

Die entstandene Artmächtigkeit des Teufelsabbisses auf Teilen der Zinswiese ist die Folge der zwei Jahrzehnte lange Pflegearbeiten durch Mitglieder des Finsterwalder Naturschutzvereines. Der dem Rückgang der Calamagrostis erhielt der zerstreut wachsende Teufelsabbiss eine Ausbreitungschance. Als Magerkeitsanzeiger kennzeichnet er gemeinsam mit anderen Zeigerpflanzen den jetzigen Zustand von Teilflächen der Zinswiese. Damit werden die bereits 2008 formulierten Ansichten von Norbert Wedl  bestätigt.

Der blütenreiche Teufelsdabbiss ist die Lebensgrundlage einer Reihe von Insekten bis hinein in den Oktober. Durch die unkritische Befolgung der Pflegevorschriften des Naturpark und auch des  Gebäudemanagement des LK EE wurden 2014  vom NABU-RV Finsterwalde durch zwei vollflächige Totalschnitte die Existenz der Wirbellosen zerstört. Damit wurden elementare ökologische Zusammenhänge missachtet.

Einzelblüten in verschiedenen Entwicklungsphasen.

Pflanzen im unterschiedlichem Entwicklungsstadium. Linkes Bild: Der Teufelsabbiss behauptet sich im dichten Bestand des Pfeifengrases, die Blattrosetten sind überwuchert.Das mittlere Bild zeigt eine im dichten Bestand höher emporgewachsene Pflanze ( bis 80 cm). Die rechts abgebildete Pflanze profitiert von dem Freiraum, der bei der Freistellung der Arnikastauden (im Hintergrund) geschaffen wurde. 

Auf einem Teil der Fläche konnte durch gezieltes Mähen der krautige Anteil der Vegetation auf Kosten der Calamagrostis erhöht werden. In der Evaluierung 2013 wird von einer "hohen Artmächtigkeit" des Teufelsabbisses gesprochen. Die neuen Behandlungsvorgaben und deren Umsetzung ohne Berücksichtigung elementarer ökologische Grundregeln führte zu zweimaligen Radikalschitten im Jahr 2014.

Das rechte Bild (2012) zeigt links die geschonten Bestände des Teufelsabbisses und rechts das anliegende Wirtschaftsgrünland der Aggrargenossenschaft. Dazwischen liegt eine gemähte Fläche der Zinswiese. Hier war die Clamagrostis im Vergleich zum Pfeifengras bzw. Teufelsabbiss noch stärker präsent, deshalb die frühzeitige Mahd zur Schwächung der Calamagrostis.

Linkes Bild: Stellenweise bildeten der Teufelsabbiss als Magerkeitsanzeiger dichte Bestände, nicht vorteilhaft für die Zielstellung (Förderung der wertgebenden Arten Arnika, Lungenenzian und Fuchs-Knabenkraut). Eine späte Mahd erhält bis Mitte Oktober Blüten für Wirbellose. Im Hintergrund im Herbst rotbraun gefärbte Pfeifengrasbestände.

Rechtes Bild: Der Teufelsabbiss ist im Gegensatz zu Arnika robust. Er treibt nach der Mahd sofort wieder aus. Sämlinge gehen auch in dichten Grasbeständen auf. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der Arnika.


Linkes Bild: Sämlinge mit Keimblättern von Arnika und Teufelsabbiss.

Mittleres Bild: Sämlinge beider Arten auf freigelegten Mineralboden neben Altpflanzen der Arnika.

Rechtes Bild: Junge Pflanzen im Herbst von Arnika und Teufelsabbiss. Altpflanzen der Arnika sind schon eingezogen.

Bei der Freistellung der noch vorhandenen stark eingewachsener Arnikapflanzen übten sich mithelfende Vereinsmitglieder in Zurückhaltung. Grund dafür war die fehlende Sicherheit im Erkennen der noch existierenden Arnikpflanzen. Durch die dichte Vegetation hatte sich der Habitus der Pflanzen verändert.

Die obigen Fotos zeigen die Merkmale der Pflanzen nach vorangegangenen Bearbeitung der Stellen weitaus deutlicher.

Dieses Wunschbild ist leider noch recht selten auf der Naturschutzfläche.

Beide Pflanzenarten im größerem Zustand bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Bei der Betrachtung dieser aus der Umgebung durch die Fotografie isolierten Ansichten fällt die Unterscheidung leicht.

Gegenüberstellung beider Arten. Es gibt weitere Blattpflanzen auf der Zinswiese, die sich in ihren jungen Entwicklungsstadien nur wenig von den oben abgebildeten beiden Pflanzen unterscheiden.

Ein sicheres Merkmal für die Art ist die Blattunterseite, links Arnika, rechts Teufelsabbiss. Bei kleinen Blattgrößen (jüngeren Pflanzen) ist die Entscheidung schwieriger.