Valeriana Phu

Immer wieder, wenn ich Orchideenpflanzen zählen ging, schaute ich zu einer kleinen Pflanzengruppe von Natternzungen. Dies Pflanzenart wächst bei uns nicht gerade häufig. Meist war sie von Blattpflanzen bedeckt. Zugunsten der Natterzunge riss ich diese aus. Die Art dieses "Unkrautes" konnte ich nicht bestimmen. Eines Tages traf ich diese Pflanze blühend an. Die Art vermochte ich auch jetzt nicht zu erkennen. Daraufhin schickte ich eine Belegpflanze nach Luckau zu Dr Hubert Illig. Mit seinen Botanikern kam er zum Schluss, das es sich eine Baldrianart mit dem Namen Valeriana Phu handelt.

Valeriana Phu wächst in einem Kiefernaltholz mit Birke unter Faulbaum als zweiter Baumschicht auf mullartigem Boden. Als einjährige Pflanze sucht sie jedes Jahr andere Waldbereiche auf, nämlich die mit größere Helligkeit. Bis vor ca. 150 Jahren wurde dieser Baldrian als Heilpflanze in Bauerngärten gezogen. Danach wurde sie durch andere Baldrianarten ersetzt mit einer stärkeren Konzentration von Badriansäure. Am Fundort müssen optimale Bedingungen für Val. Phu herrschen, wenn die Art sich über eineinhalb Jahrhunderte fortpflanzen konnte.  Den Standort der Natternzunge erfuhr ich  von Paul Schneider aus Sorno (einst tätig in der Fachgruppe Botanik beim Deutschen Kulturbund Finsterwalde). Ihm müsste der Baldrian aufgefallen sein. Erklärbar ist das nur dadurch, dass   dieser Gartenbaldrian seit etwa 100 Jahren in der mitteleuropäischen Bestimmungsliteratur fehlt.

Bauern fuhren früher die Abfälle des Hofes in ihren Wald. Damit füllten sie alte Abgrabungen oder eiszeitliche Bodenwellen aus. Somit kam einst Valeriana Phu in den Wald. Zu Ehren der damaligen Bauern sei gesagt, dass sich ihre Abfälle mühelos in den natürlichen Stoffkreislauf einordneten. 

Beschreibung der Valeriana Phu
Für die Reproduktion und für weiteren Informationen bedanke ich mich bei Dr. Hubert Illig, Luckau.
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Valeriana Phu wächst inzwischen im Kräutergarten des Biosphärenreservats Spreewald.

Deutlich ist erkennbar, dass an hellen Stellen die Pflanzen dichter stehen und deutlich weiter entwickelt sind.